Bunt sind schon die Wälder: Richtig angezogen im Herbst

So langsam zeigt sich der Herbst in seinen schönsten Farben und die Luft riecht wunderbar erdig und die Temperaturen lassen den Sommer schon in weiter Ferne wähnen. Der Herbst ist meine persönliche Lieblingsjahreszeit – ausgenommen ein komplett verregneter – ich mag das kühle Wetter lieber und finde, dass man im Herbst die schönsten Outfits anziehen kann. Meine Tochter sieht das nicht ganz so, denn nun heißt es vor jedem Gang nach draußen mindestens eine weitere Schicht anzuziehen. Sie frohlockt zwar, wenn ich sage, dass wir nun rausgingen, aber nach einem angezogenen Kleidungsstück ist die Geduld meist schon zu Ende. Nur Schuhe, da ist der Geduldsfaden endlos, sie liebt ihre Schnürschuhe und Gummistiefel, die sollen auch gerne einmal in der Wohnung angezogen werden.

Im Zwiebellook

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Das Zwiebelprinzip ist ja Das Anziehkonzept bei Kleinkindern. Noch sind die unteren beiden Schichten (also Body, Longsleeve und Strumpfhose) aus Baumwolle (die Tochter gehört eher zu den Warmblütern). Besonders angetan haben es uns die Shirts aus dickem Jersey von Fred’s World und die Strumpfhosen mit breitem Bund von Grödo aus Biobaumwolle. Wenn es nach draußen geht kommt eine Wollhose (auch mit schönem breiten Bund für die Kleinkindplautze) von Cosilana drüber und oben eine gestrickte Wolljacke von der Uroma, schon von mir getragen. Auf den Kopf kommt noch die Baumwollmütze von Pickapooh, demnächst werden wir dann auf die Wollvariante zurückgreifen. Als wir letzten Samstag schon um 8 Uhr morgens auf den Spielplatz gingen – keine anderen Menschen- bzw. Kinderseele weit und breit – und die Temperaturen unter 10 Grad waren, haben wir über die erste Schicht schon unseren Wollwalkanzug von Reiff angezogen. Komplementiert wird das Herbstoutfit durch die schönen ledernen Lauflernschuhe von Waldviertler ausgeliehen bei Räubersachen.

Wasserabweisend und rundum trocken kommt mit einem Preis
Nun hat der Herbst aber auch seine schmuddelige, nasse Seite. Die Recherche welche Textilien mit gutem Gewissen nah ans Kind dürfen, ist leider ernüchternd. Greenpeace veröffentlicht zum Thema wasserabweisende Materialien, dass herkömmliche Ausrüstungen, insbesondere das beliebte GoreTex, nach wie vor PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) enthalten, die unter anderem krebserregend wirken können und durch ihre Langlebigkeit lange in der Umwelt verweilen, mit größtenteils noch unbekannten toxischen Eigenschaften. Ökotest untersucht immer wieder Kindergummistiefel, beim letzten Test 2015 fielen alle Gummistiefel, vom Discounter bis zur Edelmarke, Aus Gummi und Naturkautschuk wegen hoher Schadstoffbelastung durch. Der Rat der Tester: So selten wie möglich anziehen und direkten Hautkontakt vermeiden. Wir tragen die Gummistiefel von Bergstein aus 86% Naturkautschuk und mit Biobaumwolle gefüttert, wenn es so richtig schüttet.

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Nachhaltige und schadstoffreie Alternativen bei Textilien
Es gibt, besonders im Textilbereich, Alternativen. Untersuchungen der Hohenstein Institute zeigen, dass besonders die Ausrüstung „Bionic Finish Eco“ auch nach mehrmaligen Waschen ihre wasserabweisende Fähigkeit gut behält. Ausschau sollte man auch nach dem Prüfsiegel Ökotex 100 halten, das streng auf Schadstoffe prüft. Nun heißt aber wasserabweisend nicht wasserundurchlässig, längerem Sitzen in einer Pfütze hält die ganz grüne Alternative aus besichteter Baumwolle dann auch nicht stand. Gut, dass durch den Zwiebellook, besonders mit Wolle, das Kind auch nicht bis auf die Haut nass wird und ein längerer Aufenthalt draußen möglich ist. Nach einigem Ausprobieren haben wir uns für den Regenanzug von Ducksday entschieden (gibt es auch als Hose und Jacke). Er besteht zwar aus Polyester mit Polyurethanbeschichtung – ein Kompromiss –  ist Ökotex 100 geprüft und hält richtig trocken. Ausschlaggebend war für mich vor allem die Option, den Anzug über den Wollanzug ziehen zu können und dadurch direkt einen Schneeanzug zu haben, damit den Kauf eines weiteren Kleidungsstückes zu vermeiden. Schöner Nebeneffekt, das Kind in dem Anzug sieht so putzig aus, dass es auch den griessgrämigen Berlinern an Regentagen ein erfreutes Lächeln ins Gesicht zaubert.

Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Ducksday und gibt unabhängig unsere eigene Meinung wieder.

Die Bilder stammen von Sophia Lukasch Photographie.

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