Der Alltag als junge Familie – Ein Interview mit den Gründern von CharliesNames

Jelka (30) und Stephan (30) sind die Menschen hinter der Babynamen-App CharliesNames. Sie sind seit 11 Jahren ein Paar und wohnen mit ihrem Sohn Linus (1,5) in der Nähe von München. Wir haben mit ihnen einen Nachmittag auf dem Spielplatz verbracht und uns darüber unterhalten, wie sich ihr Alltag nun als junge Eltern verändert hat.

Seit über einem Jahr seid ihr nun Eltern. Mit eurem Sohn Linus hat sich euer Tagesablauf sicher sehr verändert. Wie war denn euer Alltag, bevor Linus geboren wurde?

Jelka: Bei mir hat sich der Alltag schon sehr durch Linus’ Geburt verändert. Davor habe ich in einem ganz normalen Job gearbeitet, von 9 bis 18 Uhr. Dann kam ich nach Hause, hatte Feierabend und habe meistens noch etwas mit Freunden unternommen.

Stephan: Mein Alltag hat sich nicht so stark verändert wie Jelkas, ich arbeite ja immer noch in meinem Job weiter. Abends haben wir wirklich immer viel unternommen, wir waren kaum zu Hause. Das ist seit Linus’ Geburt natürlich anders.

Und wie schauen eure Tage nun als kleine Familie aus?

S: Ich fahre zwei mal in der Woche ins Büro nach Augsburg und die restlichen Tage arbeite ich von Zuhause aus. Dann essen wir auch öfter zusammen Mittag daheim oder gehen essen.

J: Ich bin mit Linus schon viel unterwegs, bei den verschiedensten Gruppen mit anderen Müttern, draußen am Spielplatz oder im Wald. Und ich treffe mich viel mit meiner Familie.

„Die Wochenenden sehen bei uns immer anders aus.“

S: Manchmal habe ich abends noch Termine bei meinen Ehrenämtern oder arbeite an CharliesNamens, aber wir versuchen schon, die Abende gemeinsam zu verbringen. Und die Wochenenden sehen immer anders aus. Entweder alle zusammen oder jeder mit seinen Freunden, das ist total unterschiedlich.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, eine Babynamen-App zu entwickeln?

S: Als wir uns auf die Suche nach einem Vornamen für unseren Sohn gemacht haben, haben wir gemerkt, dass das gar nicht so einfach ist und es schwer werden würde, sich unter den zahlreichen Namen gemeinsam zu entscheiden. Die Namenssuche mit Büchern ist viel zu umständlich und langweilig. Die Idee kam mir dann in Italien, als wir zusammen den Tag am Meer verbracht haben und unser kleiner Nachwuchs noch im Bauch war.

J: Stephan hat dann nach dem Urlaub begonnen, eine App zu programmieren, die wir zunächst nur für die Namenssuche für unseren Sohn benutzt haben. Doch dann hat uns das Fieber gepackt und wir haben sie immer weiter entwickelt und perfektioniert. Man kann verschiedene Filter einstellen und dann, wie bei Tinder, einfach die Namen nach rechts oder links wischen, je nachdem ob sie einem gefallen oder nicht.

S: Unsere App lernt ständig dazu, hinter ihr steckt eine künstliche Intelligenz. Außerdem kann man sich mit seinem Partner verbinden und hat so eine gemeinsame Liste mit Lieblingsnamen.

J: Wir haben schon über 12.000 Vornamen. Zur Zeit ergänze ich die Bedeutungen und Herkunft der Namen. Ein Mal in der Woche geht Linus für einen Tag zur Oma. Dann arbeite ich daran – das ist ein wunderbarer Ausgleich, für uns beide.

Durch eure App habt ihr dann auch letzten Endes den Namen für euren Sohn Linus gefunden. Was sind eure liebsten Momente mit Linus?

J: Wenn wir gemeinsam kuscheln. Das mag ich echt gerne. Er kommt auch sehr oft selber zu einem und will kuscheln. Oder gibt Küsse.

„Linus kommt morgens immer zu uns ins Bett und dann genießen wir noch die Zeit zusammen bevor er dann aufstehen will.“

S: Ja, und gemeinsam baden mag Linus auch total gerne. Ich mag es auch besonders, morgens zusammen aufzuwachen. Linus kommt morgens immer zu uns ins Bett und dann genießen wir noch die Zeit zusammen bevor er dann aufstehen will.

Und was sind die anstrengenden Momente mit einem kleinen Kind?

J: Wenn er früher als sonst aus dem Mittagsschlaf aufwacht und ich dann zum Beispiel noch mitten mit Essen kochen beschäftigt bin, das nervt mich dann. Dann fehlt mir die Auszeit für mich. Ich würde nämlich immer noch so gerne die Füße hochlegen. Und seit er läuft, liebt er es, wegzurennen, egal ob da Autos fahren, das ist auch anstrengend.

S: Oder was auch anstrengend ist: wenn er quengelig ist und man so gut wie nichts dagegen machen kann. Aber das ist inzwischen sehr selten geworden, weil er jetzt schon größer ist.

Wie sieht es aus mit Streits? Habt ihr beide nun mehr oder weniger Konflikte, seitdem ihr Eltern seid?

J: (lacht) Das ist gestiegen um einhundert Prozent. Ja, das ist echt krass, was das für ein Konfliktpotential beinhaltet, gemeinsam ein Kind zu haben. Das hätte ich nie gedacht.

S: Dadurch, dass wir in den 10 Jahren davor so gut wie nie Auseinandersetzungen hatten, fühlt sich das jetzt viel mehr an.

J: Aber es ist echt gut, dass Stephan so ein ausgeglichener Mensch ist.

„Jetzt muss man sich erst einmal wieder neu einspielen als Eltern.“

S: Man muss da einfach viel drüber reden. Davor war man halt als Paar eingespielt, und jetzt muss man sich erst einmal wieder neu einspielen als Eltern.

J: Wir waren da gar nicht drauf eingestellt und mussten erstmal jeder unsere Rollen finden. Wir dachten, mit Kind ist es nur harmonisch und voller Liebe.

S: Es wär ja auch komisch, wenn das alles so einfach gehen würde. Beim fünften Kind, da ist dann bestimmt alles einfach (lacht).

Wie verbringt ihr eure Zeit zu Zweit als Paar?

S: Wir genießen unsere Zeit eigentlich immer Abends zuhause, wenn Linus schläft.

J: Und zwei mal waren wir tagsüber ohne Linus unterwegs. Ein Mal waren wir frühstücken und ein Mal am Badesee. Linus war in der Zeit bei seiner Oma.

S: Und dann waren wir am See und haben uns gedacht: Irgendwie fehlt jetzt der Linus (lacht).

J: Ja, genau (lacht). Wir haben gedacht, schade für Linus. Das wär jetzt auch schön für ihn, wenn er mit uns am See wär.

S: Aber einen Versuch war’s wert!

J: Aber wir waren ja auch zehn Jahre zu Zweit. Deswegen ist es bisher nicht so, dass uns die Zeit zu Zweit wirklich fehlt.

S: Jetzt möchten wir unsere Zeit mit Linus teilen.

 

iconDie Babynamen-App CharliesNames gibt es kostenlos in den AppStores zum Download, sowohl für Apple als auch für Android.

Der Datenschutz und die Datensparsamkeit ist den beiden sehr wichtig. CharliesNames speichert deshalb möglichst wenig Daten und benötigt keine Berechtigung für den Zugriff auf Daten vom Smartphone. Das würden sie sich persönlich so auch von anderen Apps wünschen. Die Sever für CharliesNames stehen übrigens in Frankfurt und unterliegen so dem vergleichsweisen hohen Deutschen Datenschutz.

 

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