Wer sich, wie in der Schwangerschaft, dann auch mit seinem Baby über längere Strecken fortbewegen will, der wird sich wahrscheinlich auch nach der Geburt für das Flugzeug entscheiden. Denn so bringt man die Reise am schnellsten hinter sich und muss mit seinem Baby nicht übermäßig lange Zeit im Zug verbringen oder es im Auto in seinem Babysitz festschnallen.
Damit man die gemeinsame Flugreise so angenehm wie möglich verbringt, sollte man vorher ein paar Dinge etwas genauer planen. Neben ein paar allgemeinen Tipps, lest ihr heute, wie man mit kleinen Babys (bis circa 6 Monate) eine möglichst stressfreie Flugreise verbringt.
Auswahl der Fluggesellschaft
Der ersten Schritt zu einer bequemen Flugreise als junge Familie, ist die Auswahl der Fluggesellschaft. Dafür ist einerseits entscheidend, zu welcher Uhrzeit Flüge für die jeweilige Strecke angeboten werden. Ich finde es am stressfreisten mittags zu fliegen, da Baby und Eltern dann ausgeschlafen und noch nicht wieder müde sind, und man ausreichend Zeit hat sowohl zum Flughafen zu fahren, als auch am Ankunftsort an sein endgültiges Ziel zu fahren.
Andererseits sind auch die Gepäckbestimmungen ein wichtiger Grund sich für oder gegen eine Fluggesellschaft zu unterscheiden. Meistens muss man ab der Geburt bis das Kind zwei Jahre alt ist einen Anteil des ursprünglichen Flugpreises oder einen kleinen festen Betrag pro Flug für sein Kind bezahlen. Ab zwei Jahren müssen Kinder bei den meisten europäischen Fluggesellschaften den vollen Preis bezahlen und sitzen ab dann nicht mehr auf dem Schoß der Eltern, sondern auf einem eigenen Sitzplatz.
Die Gepäckbestimmungen der Fluggesellschaften sind ganz unterschiedlich. Bei manchen dürfen für das Baby oder Kleinkind bis zu drei extra Gepäckstücke ohne Gewichtsbeschränkung mitgenommen werden. Meistens ist aber vorgegeben, dass diese Gepäckstücke ein Autositz, ein Reisebett, ein Kinderwagen oder ähnliches sein müssen. Viele Fluggesellschaften erlauben pro Baby oder Kleinkind ein normales Gepäckstück mit Gewichtsbeschränkung und ein weiteres babyspezifisches extra Gepäckstück ohne Gewichtslimit.
Da sich die Bestimmungen immer wieder ändern, lohnt es sich, wenn man viel Gepäck hat, bei den jeweiligen Fluggesellschaften, die die gewünschte Strecke anbieten, noch ein Mal nachzufragen.
Gepäckaufgabe
Wenn man für sein Baby Gegenstände wie Kinderwagen oder Autositz mitnehmen möchte, sollte man für die Gepäckaufgabe ein bisschen mehr Zeit einplanen. Oft gelten diese Gepäckstücke als Sperrgepäck und man muss sie nach dem Einchecken noch am Sperrgepäckschalter abgeben. Damit Kinderwagen und Autositz auf dem Gepäckband nicht so leicht kaputt oder schmutzig werden, ist es sinnvoll beides jeweils in große, reißfeste Müllsäcke zu stecken und diese gut zu verschließen.
Zudem ist es angenehm so viel Gepäck wie möglich aufzugeben, damit man im Transit die Hände frei hat, um sein Kind zu tragen.
Fliegen mit kleinen Babys
Kleine Babys bis circa 6 Monate werden in der Regel noch voll gestillt und schlafen relativ viel. Wenn man nicht zu weit zum Flughafen fahren muss, finde ich es angenehm, unmittelbar vor Abfahrt Zuhause noch ein Mal zu stillen.
Für die Zeit im Flughafen und auch im Flugzeug ist es praktisch eine Babytrage dabei zu haben, in der das Baby schlafen kann. Da man die Trage immer wieder an- und ablegen muss, ist ein Tragetuch für den Flughafen nicht ideal. Nach der Gepäckaufgabe muss man mit dem Baby durch die Sicherheitskontrolle, wo man mit seinem Baby auf dem Arm durch den Metalldetektor geht. Die Babytrage kommt dabei auf das Gepäckband. Nach der Sicherheitskontrolle kann man sein Baby bis zum Start des Flugzeugs in der Babytrage lassen – ein guter Zeitpunkt, damit das Baby noch ein Mal ein Nickerchen macht.
Wenn der Flug nur kurz dauert, kann man zudem versuchen das Wickeln auf der engen Flugzeugtoilette zu umgehen, indem man direkt nach der Sicherheitskontrolle und dann unmittelbar nach der Ankunft in den meist gut ausgestatteten Wickelräumen am Flughafen wickelt.
Ins Flugzeug einsteigen
Obwohl Familien mit Kindern in der Regel als Erstes einsteigen dürfen, finde ich es mit einem Baby am angenehmsten als einer der Letzten einzusteigen, da man so nicht im Flugzeug warten muss, bis alle Passagiere eingestiegen sind. Zudem hat das Baby so noch ein paar Minuten mehr Zeit, um zu schlafen.
Wenn man nicht eh schon beim einchecken einen Fensterplatz bekommen hat, kann man das Bordpersonal beim Einsteigen noch ein Mal fragen, ob es einen freien Platz am Fenster gibt, wo man diskret stillen kann. Hat man Glück, sitzen in der Reihe keine weiteren Menschen, sodass man möglichst viel Privatsphäre hat und auch bei Bedarf unkompliziert aufstehen kann.
An Bord bekommt man für sein Baby ebenfalls eine Schwimmweste und einen speziellen Gurt, mit dem man sein Baby auf seinem Schoß an dem eigenen Gurt festschnallen kann. Dieser Babygurt ist relativ flexibel, sodass man auch wenn das Baby angeschnallt ist, bequem stillen, oder das Baby auf seinem Schoß schlafen lassen kann.
Für längere Flüge gibt es zudem spezielle Babybettchen, die an der Wand der ersten Reihe angebracht werden, und die man vorher reservieren muss.
Start und Landung
Um dem Baby bei Start und Landung mit dem Druckausgleich zu helfen, sollte man es dann jeweils stillen, da es durch das Schlucken den Druck ausgleichen kann. Damit das Baby nicht schon fertig gestillt ist, bevor das Flugzeug abhebt, sollte man erst anfangen zu stillen, wenn das Flugzeug auf der Startbahn anfängt zu beschleunigen. Wenn das Baby bis zum Einsteigen geschlafen hat, ist die Zeit bis zum Abheben dann meistens gut zu überbrücken.
Schläft das Baby beim Stillen zum Start nicht wieder ein, kann man es sobald man auf Reiseflughöhe ist, in die Babytrage nehmen und auf dem Gang spazieren gehen. Vor allem bei der Landung ist der Druckausgleich oft nicht einfach, sodass man sobald man bei sich selber den Druck auf den Ohren spürt (was oft schon ist, bevor die Anschnallzeichen wieder eingeschaltet werden), auch sein Baby stillen sollte.
Handgepäck fürs Baby
Die meisten Fluggesellschaften erlauben einem ein Handgepäckstück für das Baby mitzunehmen. Manchmal muss dies allerdings etwas kleiner als die gewöhnliche Kabinengepäckgröße sein, was aber immer noch ausreichend ist, um eine gut gepackte Wickeltasche mitzunehmen.
Neben ein paar Ersatzwindeln und dem Wickelzubehör, sollte man auch Desinfektionstücher einstecken, mit denen man beispielsweise die Teile des Wickeltisches reinigen kann, die das Baby anfassen könnte. Da es im Flugzeug öfters etwas kühler ist, sollte man zudem warme Socken und einen warmen Pullover für das Baby einstecken. Und auch eine Kuscheldecke, mit der man sein Kind zum Schlafen Pucken oder Zudecken kann, ist im Flugzeug sehr hilfreich.
Wie das Fliegen mit größeren Babys möglichst reibungslos funktionieren kann, lest ihr in einem der nächsten Blog-Artikel.